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Tödliche Explosion erschüttert Kobershain

today17. Dezember 2025 11

Hintergrund
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Eine Explosion zerstört Teile eines Dreiseitenhofes in Kobershain – und ein Mann stirbt dabei. Was der Grund war für die Detonation, ist noch unklar. Ermittler suchen nun in dem sonst ruhigen Dorf nach Antworten.

Kobershain. Nichts deutet am Mittwochvormittag im kleinen, sonst so ruhigen Kobershain darauf hin, dass sich nur wenige Stunden zuvor eine Tragödie ereignet hat. In der Bäckergasse herrscht Stille. Lediglich mehrere Einsatzfahrzeuge von Polizei, Kriminaltechnik sowie Ermittlern aus Torgau und Dresden lassen erahnen, was hier am Dienstagabend geschehen ist: Eine schwere Explosion hat einen Dreiseitenhof erschüttert und einem 41-jährigen Mann das Leben gekostet.

Gegen 19.20 Uhr ging der erste Notruf bei der Leitstelle ein. „Zunächst war von einem kleineren Brand die Rede, einem Papierkorbbrand“, berichtet Lutz Frenzel, stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehr Schildau und Einsatzleiter vor Ort. Entsprechend rückten zunächst die Kameraden aus Kobershain und Schildau aus.

Alarm muss hochgestuft werden

Doch bereits beim Eintreffen wurde schnell klar, dass das Ausmaß des Einsatzes deutlich größer war als zunächst angenommen. Die Feuerwehr Torgau wurde nachalarmiert, der Einsatz hochgestuft. Nun war offiziell von einer Verpuffung beziehungsweise Explosion die Rede.

Auch die ersten Eindrücke täuschten. Eine sichtbare Rauchentwicklung ließ zunächst auf ein Brandgeschehen schließen. Doch wie Frenzel erklärt, handelte es sich dabei lediglich um Qualm und feinen Staub, der durch die Wucht der Explosion unter dem Dach aufgewirbelt worden war. Ein offenes Feuer gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Schäden durch Wucht der Explosion

Die Druckwelle der Explosion war enorm. Sämtliche Gebäudeteile des Dreiseitenhofes wurden entglast, Dachziegel flogen durch die Luft, in der Bausubstanz entstanden Risse. „Die Druckwelle hat man sicherlich im ganzen Ort wahrgenommen“, sagt Frenzel. Von der Ortsdurchfahrt aus sind die Schäden allerdings kaum zu erkennen – lediglich das Dach eines Nebengebäudes weist sichtbare Zerstörungen auf.

Bei der Erkundung des Gebäudes machten Feuerwehr und Polizei schließlich die tragische Entdeckung: Unter Trümmern fanden sie den leblosen Körper eines 41-jährigen Bewohners des Hofes. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Ein weiterer Mann, 42 Jahre alt und ebenfalls Bewohner des Anwesens, konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Er blieb körperlich unverletzt, wurde jedoch wegen eines Schocks medizinisch betreut. Angehörige wurden noch am Abend vom Kriseninterventionsteam begleitet.

Anderer Ursprungsort der Explosion als anfänglich gedacht

Ursprünglich war davon ausgegangen worden, dass sich die Explosion im Heizungskeller ereignet hatte. Laut ersten Erkenntnissen der Einsatzleitung könnte der Ursprung jedoch in einem Nebengebäude gelegen haben, das offenbar als Werkstatt genutzt wurde. Die genauen Umstände sind weiterhin unklar.

Aufgrund der massiven Schäden galt das Gebäude zunächst als akut einsturzgefährdet. Zudem mussten Sprengstoffexperten den Einsatzort nach weiteren möglichen Gefahren absuchen. Aus diesem Grund konnte der Leichnam des Verstorbenen erst in den frühen Morgenstunden geborgen werden. Bis dahin unterstützten Fachkräfte des Technischen Hilfswerks die Einsatzkräfte bei der Sicherung und Abstützung des Anwesens.

Kriminalpolizei und LKA-Spezialisten im Einsatz

Erst am frühen Mittwochmorgen gab es schließlich Entwarnung: Das Gebäude war nicht mehr akut einsturzgefährdet. Dennoch blieb die Bäckergasse weiträumig abgesperrt. Ermittler der Kriminalpolizei sowie Spezialisten des Landeskriminalamtes Sachsen setzten ihre Untersuchungen fort. Zeitweise kam dabei auch eine 3D-Kamera zum Einsatz, um den Tatort detailliert zu erfassen.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Auch Spezialisten des Landeskriminalamtes Sachsen sind eingebunden. Die Untersuchungen dauern an.

Geschrieben von: Patrick Hofmann

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