Leipzig – Immer wieder gibt es in Sachsen Laser-Attacken auf Luftfahrzeuge. In der Nacht auf Mittwoch waren zwei Frachtmaschinen im Landeanflug auf Leipzig betroffen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) und die Pilotenvereinigung Cockpit warnen vor gravierenden Folgen.

Zuerst traf es eine DHL-Maschine aus Hongkong, deren Cockpit gegen 22.17 Uhr von einem grünen Laserstrahl getroffen wurde. Die Piloten blieben unverletzt und konnten die Boeing problemlos landen. Ebenso die Crew eines Airbus aus Istanbul, der rund zwei Stunden später im Landeanflug attackiert wurde.
„Solch eine Blendung führt zu Sehlücken und einer fehlenden Farbwahrnehmung im Sichtfeld, wodurch das Ablesen der Instrumente schwer bis unmöglich wird“, sagt Leila Belaasri (38), die als Pilotin eines Airbus 320 schon selbst mehrfach von Laserpointern geblendet wurde.
Gerade beim Landeanflug sei ein solcher Aufmerksamkeitsverlust eine Gefahr. „Im Zweifel muss man abbrechen und neu durchstarten.“
Die Vereinigung Cockpit, deren Sprecherin Belaasri ist, fordert seit Jahren von der Politik, Laserpointer der höheren Leistungsklassen unter das Waffengesetz zu stellen. Bisher vergeblich.
„Solche Laser-Attacken müssen konsequent geahndet und hart bestraft werden“, fordert Belaasri.
Laser-Blendungen sind kein Kavaliersdelikt
Nach Angaben der DFS gab es im vergangenen Jahr in Sachsen 23 Laser-Angriffe auf Flugzeuge und Hubschrauber – 17 am Leipziger Flughafen und sechs in Dresden. In den ersten acht Wochen dieses Jahres kam es bereits zu fünf Attacken – alle in Leipzig.
„Bei solchen Blendungen handelt es sich um kein Kavaliersdelikt, sondern um den Straftatbestand des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr“, warnt DFS-Sprecher Stefan Jaekel (42). Tätern drohen Haftstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.
In den aktuellen Fällen suchte die Polizei zwar auch die von den Piloten angegebenen Ausgangsgebiete der Laser-Attacken nahe der A14 und der Ortslage Zschortau ab. Tatverdächtige hätten aber nicht ermittelt werden können, so eine Sprecherin.
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